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ECUADOR

ÜBERSICHT – ECUADOR

Ecuador war das dritte Land auf unserer dreimonatigen Südamerika-Reise im Jahr 2024. Von Anfang an wollte ich auf die Galápagos-Inseln. Bei unserer Planung stellten wir jedoch fest, dass man dafür nach Ecuador reisen muss. Da wir Kolumbien als viertes Land gewählt hatten, passte das gut in unseren Plan. Zwölf Tage hatten wir insgesamt budgetiert – nicht viel, aber genug für die Galápagos-Inseln und drei Tage in Quito.

Mit dem Abschied aus Costa Rica brach also die zweite Hälfte unserer Reise an, und wir ahnten noch nicht, dass die kommenden zwölf Tage unser Leben ein wenig verändern würden.

AUF DEN SPUREN VON A. VON HUMBOLDT – QUITO

Wir landeten in der Nacht in Quito. Es herrschte immer noch Ausgangssperre, und wir wussten nicht so recht, was uns erwarten würde. Doch wir merkten sehr schnell, dass die allgemeine Stimmung gut war und wir kaum Polizei oder Militär sahen. Unser Fast-and-Furious-ähnlicher Uber-Fahrer brachte uns ins Hotel – eigentlich sogar bis zur Tür des Hotels. Aufgrund der Sicherheitslage musste man anklopfen und wurde erst dann eingelassen. So ging es uns auch im Restaurant 200 Meter weiter. Eine spannende Erfahrung, die uns doch etwas vorsichtiger werden ließ.

In den kommenden zwei Tagen erforschten wir Quito und alles, was die Stadt zu bieten hatte. Eine Free Walking Tourzeigte uns die exotischen Früchte des Landes, die Suppenspezialitäten und die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt – ach ja, und handgemachte Schokolade inklusive Tasting!

Auf den Spuren von Alexander von Humboldt suchten wir einen Vulkan in der Nähe von Quito, um ihn zu bezwingen. Unsere Wahl fiel auf den Hausvulkan Pichincha. Viel tun mussten wir allerdings nicht – außer 8 Dollar pro Person zu zahlen und in eine Seilbahn zu steigen. Trotzdem befanden wir uns plötzlich auf 4000 Metern über dem Meer.

DIE MITTE DER ERDE & VON ECUADOR

Wenn wir schon mal da waren, mussten wir auch zum Äquator. Nur 50 Minuten mit dem Taxi von unserem Hotel entfernt lag das Monument „Mitad del Mundo“. Es wurde angeblich genau auf dem Äquator gebaut, und viele Guides versuchten, dies mit allerlei Experimenten zu beweisen. In Wahrheit liegt das Monument aber etwa 240 Meter zu weit südlich – das wusste man damals jedoch nicht, da es nicht genau gemessen werden konnte. Wir standen also doch noch mit beiden Beinen auf der Südhalbkugel.

Auch das Streetfood war hier köstlich. Wir probierten so viel wie möglich in der kurzen Zeit, die wir hatten, und es war bisher das Beste – vor allem für Vegetarier*innen. Es war fast schade, dass wir nur so wenig Zeit in Quito hatten. Aber wir wissen es jetzt fürs nächste Mal.

Doch zuerst ging es auf die Galápagos-Inseln.

EIN TRAUM WIRD WAHR – DIE GALÁPAGOS-INSELN

Nach der Landung erwarteten uns zwei Dinge: enorme Hitze (danke, El Niño) und immense Vorfreude. Für mich als Taucher war es immer ein großes und entferntes Ziel, die Inseln zu besuchen. Das Gefühl, plötzlich dort zu sein, war unbeschreiblich. Doch dieses Gefühl wich schnell dem Stress, unsere Fähre zu bekommen. Die Immigration dauerte ewig, und wir hatten noch zwei Busse und eine Mini-Fähre vor uns, bis wir endlich auf unsere Fähre zur Isla Isabela kamen.

Nach knappen sechs Stunden, sehr viel (Angst-)Schweiß und Delfinen während der 2,5-stündigen Fährfahrt waren wir auch schon in Puerto Villamil. Die Biodiversität erschlug uns fast. Ein Wassertaxi brachte uns von der Fähre zum Steg – allein in diesen fünf Minuten sahen wir Pinguine, Seelöwen, Pelikane und Blaufußtölpel. Es war magisch, und die Vorfreude auf die nächsten Tage war gewaltig.

Da wussten wir noch nicht, wie magisch es wirklich werden würde.

ISLA ISABELA

Wir fühlten uns wie zahllose Forscher*innen und Expeditionen vor uns. Wir konnten nicht alles auf einmal aufnehmen. Überall, wo man hinsah, wimmelte es von Leben.

Am ersten Tag trieb es uns um 6:00 Uhr morgens an einen frei zugänglichen Schnorchelspot, namens „Concha de Perla“. Nach einer Stunde hatte ich schwimmende Meerechsen (Amblyrhynchus cristatus) und zwei Galápagos-Seelöwen (Zalophus wollebaeki) fotografiert. Wir mussten mehr vom Leben im Meer sehen und erforschen, also buchten wir zwei Schnorcheltouren. 

Die erste führte uns zu einem Ort, der „Los Túneles“ hieß – atemberaubende Lavaformationen (alle Inseln sind vulkanischen Ursprungs), die vom Meer durchzogen waren. Auch hier explodierte es förmlich vor Leben: Im Wasser tummelten sich riesige Grüne Meeresschildkröten (Chelonia mydas), Gruppen von Weißspitzen-Riffhaien (Triaenodon obesus) und sogar ein Seepferdchen. Glücklicherweise hielt mein Nauticam-Gehäuse, was es versprach, und meine Nikon Z8, gepaart mit einem 8–15 mm Fisheye, konnte ihre Arbeit erledigen. Ich fotografierte und staunte abwechselnd, während Paula und ich Tier für Tier von unserer Bucketlist strichen.

ISLA TORTUGA & ISLOTES CUATRO HERMANOS

Am nächsten Tag wartete schon eine Tour auf uns, die es in sich haben sollte – es ging zur Isla Tortuga und zu den Islotes Cuatro Hermanos. Im Internet gab es (Stand Februar 2024) nur wenige Informationen über diese beiden Spots. Wir wussten, dass es sich um kollabierte Vulkane handelte, die einige Meilen abseits der Küste im offenen Meer lagen. Es war enorm schwierig, überhaupt einen Anbieter für diese Tour zu finden. Auf der ganzen Insel gab es damals nur einen einzigen – Whale Shark Diving Galápagos.

Der Tag der Tour fühlte sich anders an. Es lag etwas in der Luft. Das Wetter war perfekt (am Vortag hatte es geregnet), der Guide war höchst motiviert, und die Gruppe harmonierte wunderbar. Was allerdings genau auf dieser Tour passierte, könnt ihr euch auf dieser SEITE durchlesen.

DAS „CHARLES DARWIN RESEARCH CENTER“

Nach diesen beiden Touren ging es für uns zurück nach Santa Cruz, um dann fünf Stunden später die Fähre auf die Isla San Cristóbal zu nehmen. Die Wartezeit verkürzten wir uns mit einem Ausflug zum Charles Darwin Research Center. Wir bekamen eine Führung über das Gelände und konnten den ausgestopften „Lonesome George“, die letzte Galápagos-Riesenschildkröte der Unterart Pinta-Riesenschildkröte (Chelonoidis nigra abingdonii), besuchen. Schließlich ging es dann wieder 2,5 Stunden mit der Fähre auf die nächste Insel.

ISLA SAN CRISTÓBAL

Gerädert kamen wir auf der Insel an und merkten sofort, dass es hier anders war. Es herrschte viel mehr Trubel. Überall waren Menschen. Puerto Baquerizo Moreno war eine richtige kleine Stadt. Es gab keine Sandstraßen mehr, sondern gepflasterte Straßen mit Autos.

Am Pier erwartete uns die nächste Überraschung: ein abgesperrter Strand mit Hunderten von Seelöwen – ein gigantischer Anblick bei der untergehenden Sonne.

Auch auf dieser Insel buchten wir eine Schnorcheltour. Ich wollte von Anfang an zum Kicker Rock, da es dort angeblich Hammerhaie auch für Schnorchler*innen geben sollte. Meine Erwartungen an den Spot waren also hoch. Schon beim Buchen kam das Gespräch irgendwie auf unsere Erlebnisse von der Isla Tortuga-Tour vor zwei Tagen. Wir waren also kurz berühmt gewesen.

Zurück zu Kicker Rock: Der Spot hielt, was er versprach. Wir sahen 15 Bogenstirn-Hammerhaie (Sphyrna lewini), Galápagoshaie (Carcharhinus galapagensis), Pazifische Gefleckte Adlerrochen (Aetobatus laticeps) und vier Japanische Teufelsrochen (Mobula japanica). Leider war unser Guide nicht besonders motiviert und wollte den Tag wohl schnell abschließen. So mussten wir eine Stunde gegen die Strömung kämpfen und konnten diesen großartigen Spot nicht wirklich genießen.

Die restlichen Tage verliefen eigentlich immer gleich: Wir gingen an den Playa Mann, tranken Fruchtshakes, spielten Skip-Bo und verteidigten unsere Handtücher gegen neugierige Seelöwen. Man könnte sagen, wir genossen das Leben unter Tieren.

Nach drei fast identen Tagen mussten wir leider schon wieder die Heimreise antreten und fuhren mit der Fähre auf die Isla Santa Cruz.

ISLA SANTA CRUZ & ABSCHIED AUS ECUADOR

Wir hatten nur einen Abend hier und verbrachten ihn mit Shoppen, Essen und der Beobachtung von Tieren am Pier. Es war, als wollte uns die Insel noch einmal alles Gute wünschen. Wir sahen etwa zehn junge Schwarzspitzen-Riffhaie (Carcharhinus melanopterus), einen riesigen dunklen Rochen sowie einige Seelöwen und Pelikane.

Wir ließen die letzten Tage auf den Galápagos-Inseln und Ecuador generell noch einmal an uns vorbeiziehen und genossen unsere gemeinsamen Erinnerungen. Uns war bewusst, dass das, was wir auf der Isla Tortuga-Tour erlebt hatten, einmalig und definitiv das Highlight unserer Reise war.

Am nächsten Tag wurden wir am Flughafen noch von einigen Drusenköpfen (Conolophus subcristatus) verabschiedet, ehe wir in das Flugzeug nach Kolumbien stiegen und Ecuador hinter uns ließen.

VERWENDETES EQUIPMENT IN ECUADOR

Nikon Z8
Fujifilm XF10 

Nikkor 8-15mm f/3,5-4,5 Fisheye
Nikkor 200-500mm f5,6
Nauticam Z8 Housing
Video: 4K@120fps N-Raw with N-Log

Mehr Infos zu meinem Equipment findest du HIER.

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